Wer schon vor dem Studim einen Freiwilligendienst im Ausland gemacht hat, möchte vielleicht sein Fernweh noch ein zweites Mal durch ein Auslandssemester im Studium stillen. Das ist ohne weiteres möglich. Wir zeigen, wie es funktioniert.
Studieren im Ausland
Ein Auslandssemester ist bei vielen Studenten sehr beliebt. Dabei fallen Stichworte wie Erweiterung des Horizonts, Sprachkenntnisse und internationale Kontakte. Es spricht vieles dafür, als Student ein Semester im Ausland zu verbringen. Es trägt zur Persönlichkeitsentwicklung bei: viele Studierende kommen aufgeschlossener und selbstsicherer aus dem Ausland zurück. Hinzu kommt, dass sich ein Auslandssemester gut im Lebenslauf macht; es erhöht die Karrierechancen. Arbeitgeber schätzen es, wenn Bewerber für einige Zeit interkulturelle Erfahrungen im Ausland gesammelt haben.
Gute Planung ist wichtig
Mit der Planung eines Auslandssemesters sollte bereits im ersten Studiensemester begonnen werden. Man sollte mit einer Vorlaufzeit von einem bis anderthalb Jahren rechnen.
Erste Anlaufstelle ist das Akademisches Auslandsamt oder das Internationale Office der eigenen Uni. Hier können sich Studenten Rat holen. Welche Universität ist die richtige? Wird das Auslandssemester aufs Studium angerechnet? In vielen Fällen gibt es Austauschprogramme und Kooperationen. Am bekanntesten ist das EU-Austauschprogramm Erasmus.
Fremdsprachenkenntnisse nötig
Man muss wissen, ob die eigenen Fremdsprachenkenntnisse für das Studium im Ausland ausreichen, ob die Sprache noch vor Ort erlernt werden kann oder ob man Kenntnisse auf Uni-Niveau mitbringen muss.
Finanzierung
Ein Auslandssemester muss nicht aus eigener Tasche bezahlt werden. Es gibt viele Möglichkeiten der Finanzierung. So gibt es viele Stipendien. Hinzu kommt die Möglichkeit des Programmes Erasmus-Plus. Dieses EU-Bildungsprogramm fördert ein Auslandssemester mit monatlich bis zu 500 Euro. Daneben gibt es das Auslands-Bafög und den Bildungskredit.
Bewerbung erforderlich
Selbstverständlich muss man sich für ein Auslandssemester bewerben. Will man einen Platz im Erasmus-Programm bekommen, wendet sich an den Koordinator an seiner Uni. Neben dem Motivationsschreiben wird eine Beschreibung des Studienvorhabens erwartet. Ein Lebenslauf ist ebenfalls beizufügen.
Bei der Bewerbung für ein Stipendium müssen die eigenen Studienleistungen, Sprachnachweise und das Gutachten eines Hochschullehrers beigelegt werden.
Visum
Das Akademische Auslandsamt oder das International Office der Uni wissen, ob ein Visum für den Auslandsaufenthalt erforderlich ist.
Versicherungsschutz
Wichtig ist auch, sich um den Krankenversicherungsschutz zu kümmern. Nicht automatisch erbringt die deutsche Krankenkasse Leistungen im Ausland. In vielen Fällen ist eine Auslandskrankenversicherung empfehlenswert.
Unterkunft
Das Akademische Auslandsamt oder das International Office der Uni haben Tipps für die Wohnungssuche im Ausland. Man kann sich auch auf Erfahrungsberichte anderer Studenten stützen. Oft hilft die Wohnungsbörse der Universität im Ausland.
Um die eigenen Finanzen aufzubessern, kann man für die Zeit des Auslandsaufenthalts die eigene Wohnung in der Studenten-WG zwischenvermieten. Hierzu ist die Zustimmung des Vermieters notwendig, die dieser in aller Regel erteilen muss.
Ohne Zwischenvermietung wird man eine doppelte Miete aufbringen müssen: für die Unterkunft im Ausland und zu Hause.