FSJ in der weiten Welt

Viele Abiturienten wollen nach der Schulzeit ins Ausland. So auch der 18-jährige Piet M. aus Berlin. Er will nach Australien, in die USA oder nach Südamerika. Wir haben ihn und drei andere Jugendliche interviewt, die ein FSJ im Ausland planen.

USA oder Australien

Ein FSJ ist für viele Jugendliche ein sinnvoller Weg ins Ausland.
Ein FSJ ist für viele Jugendliche ein sinnvoller Weg ins Ausland.

Abitur und dann? Eine Frage, die viele Schulabgänger mit: „Erstmal ab ins Ausland“, beantworten. Die eingangs aufgezählten Länder sind bei den Jugendlichen sehr beliebt, wenn es um Orte geht, an denen man nach der Schule weit weg von Deutschland Erfahrungen sammeln kann, ehe man eine Ausbildung oder ein Studium beginnt.

Piet M. erklärt unser Redaktion: „Ich habe beschlossen, meine Erfahrungen in einem ganz anderen Land, von Europa aus gesehen, am anderen Ende der Welt zu machen.“ Ihn habe angesprochen,  „dass dort nicht Deutsch sonst fast ausschließlich Englisch gesprochen wird.“

Welches Land es für Piet werden wird, steht noch nicht fest. Er ist noch im Auswahlverfahren.

Freiwilligendienst auf den Philippinen

Anders sieht es bei Mirco S. aus. Er kennt sein Zielland schon. Es sind die Philippinen.

Dort wird der 18-Jährige in einem katholischen Orden wohnen. Er hilft bei der Betreuung der Kinder eines angegliederten Waisenhauses, unterrichtet an einer Schule Englisch- und Musikunterricht.

„Ich bin darauf vorbereitet worden, verschiedene Rollen einzunehmen: ich werde der große Bruder, der  Lehrer und auch der Freund sein.“ Mirco muss auch in der Dorfklinik mithelfen, einmal in der Woche. Dass er so vielseitig eingesetzt werden wird, freut ihn. „Dadurch lerne ich die Lebenssituationen und Probleme der einheimischen Bevölkerung viel detaillierter kennen.“

Ob er sich nicht vor dem Heimweh fürchtet, fragen wir ihn. „Dafür werde ich dort viel zu beschäftigt sein,“ antwortet er. Er kann sich aber schon vorstellen, manchmal seine Familie, Freunde und die alten Hobbys zu vermissen.

Peru und das FSJ im Ausland

Miriam W. wird ihr FSJ in Peru verbringen. Wir fragen sie:

Warum hast du dich für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) entschieden?

Ich habe das Motto: „Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast“. Aber auch das folgende: „Taten statt warten!“ Darum möchte ich etwas tun. Außerdem wollte ich gern ins Ausland reisen. Da habe ich das Programm des FSJ im Ausland entdeckt. So kann ich mein Fernweh mit Helfen verbinden.  Ich wollte zudem etwas mit Kindern und Jugendlichen machen.

Warum ist dir die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wichtig?

Ich habe im letzten Jahr an einem Projekt meiner Schule in der Flüchtlingsarbeit teilgenommen. Dies erfolgte in Zusammenarbeit mit einer Organisation, die sich für die Integration von Flüchtlingen einsetzt. Dabei haben wir mit Flüchtlingsfamilien Zeit verbracht. Ich habe mit den Kindern Ausflüge gemacht und mit ihnen gespielt. Das hat mir Spaß gemacht. Und was einem Spaß macht, möchte man gern noch einmal machen.

Was werden deine Aufgaben während des FSJ im Ausland sein?

Ich werde an einer Schule arbeiten und im Englischunterricht assistieren. Zudem gibt es ein Projekt, bei dem der Ökö-Tourismus gefördert und gestaltet werden soll. Dort werde ich auch eingesetzt. Ich möchte von meinen Erfahrungen, die ich machen werde, viel mit nach Hause nehmen.

Wie wird dein FSJ im Ausland finanziert?

75 Prozent zahlt der Staat, und zwar direkt an die Entsendeorganisation, 25 Prozent muss der Freiwillige selbst aus dem Spendenkreis aufbringen. Ich muss also beispielsweise Firmen finden, die mich sponsern wollen. Sollte das nicht klappen, bin ich auf ein Sponsoring durch meine Eltern angewiesen.

Wie bereitest du dich auf den Auslandseinsatz vor?

Ich lerne Spanisch bei der VHS und nehme im nächsten Monat ab einem Vorbereitungsseminar der Entsendeorganisation teil. Dort werde ich lernen,  wie ich mit verschiedenen Situationen umgehen kann und was meine Aufgaben sein werden.

Auf was freust du dich am meisten?

Ich freue mich auf das Land. Ich war noch nie außerhalb Europas, schon gar nicht. Ich will dort die Landschaft, die Natur und neue Leute kennenlernen. Ich  freue ich mich auf die Gastfamilie.

Machst du dir auch Sorgen?

Am meisten bereitet mir Sorge, dass ich nicht so gut Spanisch sprechen kann. Ich lerne zwar, bin aber noch mehr oder weniger Anfänger. Das könnte problematisch werden. Aber ich bin zuversichtlich. Ansonsten hätte mich die Organisation nicht genommen.

Außerdem denke ich manchmal daran, dass mir etwas passieren könnte und ich  weit weg von zu Hause bin. So einfach zurück könnte ich nicht

Was sagt deine Familie?

Meine Familie ist mein großer Rückhalt. Alle finden das toll. Meine Mutter hängt natürlich an mir. Aber in Zeiten von Telefon und Internet ist ein Auslandsjahr nicht mehr so schlimm wie vor vielleicht 20 Jahren.

Hast du schon Pläne für nach dem FSJ?

Nein, noch keine konkreten. Auf jeden Fall möchte ich etwas mit Kindern machen. Und ich will im Ausland studieren. Vielleicht in den USA.

Traumziel Afrika

Letzte Interviewpartnerin ist Carina S. Sie möchte die Heimat verlassen und nach Afrika gehen. Die Abiturientin fliegt im kommenden September nach Ghana und macht dort ihr FSJ im Ausland. Konkret geht sie nach Cape Coast, einer Stadt im Süden des Landes. Dort wird sie von einer Trägerorganisation aufgenommen, die ein Waisenhaus betreibt. Carina wird dort arbeiten, aber auch für  HIV-Aufklärung von Grundschulkindern zuständig sein.

Für Carina waren zwei Dinge für den Wunsch nach einem FSJ im Ausland ausschlaggebend. Sie wollte eine fremde Kultur kennenlernen und sich gleichzeitig Menschen helfen. Sie sagt: „Ich bin schon immer gerne gereist. Aber mir ist es sehr wichtig nicht nur als Touristin unterwegs zu sein.“

Wann ihr der Gedanke nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr im Ausland gekommen sei, fragen wir. Auf die Idee, in FSJ in Afrika zu machen, sei sie etwa einem Jahr gekommen, erklärt uns Carina. An sich wollte sie ein FSJ in Deutschland absolvieren. Durch eine Freundin, die ein FSJ in den USA gemacht habe, sei ihr der Gedanke gekommen auch ins Ausland zu gehen. Sie hat sich nach einer passenden Entsendeorganisation umgesehen, dorthin ein Bewerbungsschreiben samt Motivationsschreiben geschickt. Dann sei es aber ziemlich schnell gegangen. Sie wurde zu einem Auswahlverfahren eingeladen und habe dann eine Zusage bekommen.

Bevor sich Carina ins Flugzeug setzen kann, muss sie noch viele organisatorische Dinge erledigen. Sie muss ein Visum beantragen und Versicherungsfragen klären. Zudem muss sie  einen Spenderkreis aufbauen, der die Organisation, und somit sie, finanziell unterstützt. „Denn rund ein Viertel der Kosten für ein FSJ im Ausland muss der oder die Freiwillige durch einen Spendenkreis selbst aufbringen“, sagt Carina. Im August findet dann ein Vorbereitungsseminar in Hannover statt. Dort wird sie dann auch zum ersten Mal die anderen Freiwilligen treffen, die ebenfalls nach Ghana im Waisenhaus arbeiten werden.

Blog für Freiwillige im FSJ im Ausland

Um ihre daheimgebliebene Familie und ihre Freunde an ihren Erfahrungen teilhaben zu lassen, möchte Carina im Internet einen Blog einrichten – mit Berichten und vielen Bildern. Dazu erklärt sie uns, dass man auf der Seite www.internationaler-jugend-freiwilligendienst.de/blog einen kostenlosen Blog eingerichtet erhält, egal, mit welcher Organisation man sein FSJ im Ausland macht.

2 Gedanken zu „FSJ in der weiten Welt“

  1. Ich würde gerne einen Blog während meines FSJ im Ausland schreiben. Muss ich da bestimmte Vorausetzungen erfüllen, um einen kostenlosen Blog auf der Seite vom Internationalen Jugendfreiwilligendienst zu bekommen?

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