Hallo,
wie der Titel schon sagt stehe ich dem ganzen Konzept des BFD recht kritisch gegenüber.
Das größte Manko dürfte sein, dass dadurch Arbeitsstellen effektiv vernichtet und Löhne gedrückt werden. Machen wir uns mal nichts vor, wer stellt eine Vollzeitkraft zu Reallöhnen ein wenn er genauso gut einen Billigarbeiter vom BFD bekommen kann ? Richtig, keiner.
Das nächste Problem in meinen Augen ist das die Bezahlung, oder besser gesagt das Taschengeld. Bei einem Maximum von 330 EUR kann man da gleich nebenbei wieder ALG2 beantragen, bekommt im schlimmsten Fall nichtmal die KdU bezahlt da der "Arbeitgeber" ja einem ein Zimmer zur Verfügung stellt, die Kosten für die reguläre Wohnung bleiben aber. Man zieht ja nicht um nur um da dann 1/2 Jahr zu arbeiten. Hier besteht noch erheblicher Nachbesserungsbedarf.
Ein weiteres Problem sehe ich darin, dass der Freiwilligendienst im Notfall durch ALG2 Empfänger aufgestockt werden soll, wenn nicht genug Freiwillige zur Verfügung stehen. Irgendwo sehe ich in diesem Fall aber kein Freiwillig mehr, da es ein Zwang ist wo man unter Umständen noch schlechter dasteht als nur mit ALG2.
Weiterhin sehe ich ein Problem darin, dass man größtenteils Vollzeit arbeiten geht für zwischen 200 und 330 EUR im Monat, vom Staat subventioniert, Lohndumping in Reinform. Außerdem soll man Arbeiten übernehmen für die teilweise eine Ausbildung nötig ist, gerade im Pflegebereich in Seniorenheimen oder Krankenhäusern sollte man genau wissen was man tut, hier reicht ein falscher Griff aus um Verletzungen oder sonstiges zu verursachen. Wer haftet hier denn bitte im Schadensfall ?
Zusammenfassend kann man sagen, dass der BFD in der aktuellen Version unausgegoren und nicht vollständig durchdacht ist. Es ist eine Form des Lohndumpings und - sind wir mal ehrlich - wenn wirklich ALG2 Empfänger gezwungen werden sich freiwillig zu melden, der Beginn moderner Sklaverei.