Hallo zusammen,
ich hoffe, ich finde hier gegebenfalls Antworten auf meine viel zu lange offenstehenden Fragen, bevor ich zum letzten Schritt gehen muss, meinen Regionalbetreuer anzurufen.
Ich arbeite momentan als, wer hätte es gedacht, BFDler in einer Kinderkunst-Werkstatt, in der abgesehen von den kursgebenden Dozenten nur eine Künstlerin (meine Chefin) ehrenamtlich tätig ist. Zu Anfang lief eigentlich alles wunderbar und auch trotz der vielen, falschen Versprechungen, die mir in einem Bewerbungsgespräch gemacht wurden, war ich zufrieden mit der Dienststelle.
Das stagnierte allerdings extremst, vor allem in dne letzten 2 Monaten (kurz nach Weihnachten) - Anfänglich meldete sich meine Chefin kurzfristig für den ein oder anderen Tag bei mir ab, da sie zuhause noch so viel Bürokram zu erledigen hätte: Abrechnungen, Flyer & Werbebroschüren zusammenstellen, usw usw. Das war für mich auch okay, da meine Chefin schon auf die 70 zugeht und ich mir dachte "Nun gut, wenns ner alten Frau hilft, bleib ich heute mal alleine im Schuppen."
Allerdings hat sich das mittlerweile so eingebürgert, dass sie NUR NOCH zuhause sitzt und angeblich so viel arbeitet (Ob das so stimmt, weiß ich nicht) und ich stehe somit seit Neujahr komplett alleine in einer Kunstwerkstatt. Darf das so sein? Im Bundesfreiwilligendienst steht mir doch nach Zitat
ZitatDie Einsatzstelle ist verpflichtet, eine Fachkraft für die fachliche Anleitung der Freiwilligen zu benennen.
eine Fachkraft zu, die mich in meiner Arbeit anleitet. Unter meinem Verständnis bedeutet das, es hat die komplette Arbeitszeit über jemand mit mir in der Einsatzstelle zu sein, der mich in meiner Berufserfahrung begleitet, oder nicht?
Stattdessen wurden mir telefonisch oder via SMS Aufgaben zugeteilt, die ich machen solle, unter anderem der für mich absolut inakzeptable Bereich mit gefährlichen Geräten, beispielsweise einer Dekupiersäge umzugehen, ohne überhaupt mal erklärt zu kriegen, wie so ein Ding funktioniert. Glücklicherweise bin ich handwerklich nicht ganz so fernab und habe mir dabei keinen Finger abgeschnitten, hätte aber durchaus passieren können. Darf das so sein? Darf ich einfach mit Aufgaben bombardiert werden, ohne erstmal zu sehen wie diese Dinge erledigt werden?
Mittlerweile ist es sogar so, dass mir keine Arbeit mehr genannt wird, ich fühlte mich in den letzten 3 Wochen dazu verpflichtet, täglich bei meiner Chefin anzurufen (meist auch mehrmals) und zu fragen: Was soll ich heute tun?
Wobei ich das absolut nicht zu meinen Aufgaben zähle, mir selbstständig Arbeit zu suchen (zumal ich ja keine Ahnung habe, was für die Kurse vorbereitet werden muss etc) - kriege mittlerweile aber nur zu hören "Mensch, du musst dir doch mal selber Arbeit suchen, ich kann dir nicht immer sagen was du tun sollst." - Wo ich mir denke: Doch, Frau Chefin, genau DAS ist ihre Aufgabe! Mir die Arbeit zuzuteilen und mir etwas beizubringen!
Seit einiger Zeit hat es quasi damit geendet, dass ich die Reinigungskraft für die Kunstwerkstatt spiele und gleichzeitig noch den Gärtner und Hausmeister. Ich putze alles, kümmere mich um den Garten und repariere Dinge, die defekt sind. Weit entfernt von den erstmaligen Versprechungen beim Bewerbungsgespräch. Was mich zu der Frage bringt: Ist das noch ein _arbeitsmarktneutraler_ Einsatz eines Bundesfreiwilligendienstlers? Ich meine, wenn ich das nicht tun würde, würde es KEINER tun, außer meine Chefin bewirtschaftet eine Aushilfe/Minijobber o.Ä.
Leider bin ich im Berufsleben noch nicht so erfahren, dass ich da für mich selber entscheiden kann, ob das noch als arbeitsmarktneutral gilt, vielleicht kann mir da ja jemand etwas auf die Sprünge helfen.
Zusammengefasst, stellen sich mir also folgende Fragen:
1. Darf ich während meiner Arbeitszeit im Bundesfreiwilligendienst komplett und ohne fachliche Betreuung allein gelassen werden?
2. Darf ich mit Aufgaben betreut werden, in denen ich keine Erfahrung habe, ohne, dass man es mir vorher zeigt? (Umgang mit Maschinen/Geräten etc)
3. Bin ich verpflichtet, mir selber meine Arbeit zu suchen, wenn die Chefin das so verlangt?
4. Werde ich, wie oben beschrieben, noch arbeitsmarktneutral eingesetzt oder ersetze ich schon eine "teuere" 400 Euro-Kraft?
Für Antworten jeglicher Art bin ich sehr dankbar, ich hoffe ich finde hier einige, hilfreiche Informationen.
Gruß